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Märchen ohne Ende
1. Fragment
Weit weg vom lieblichen Glockenklang der Gaußschen
Normalverteilungskurve, in den tiefsten Tiefen der Mathematik, dort wo noch
nicht einmal die vier Grundrechenarten galten, dort wo noch nie jemand auch nur
eine Wurzel gezogen hätte, dort im Reich der wildesten, urtümlichen Mathematik,
wo riesige Zahlenungetüme kleinere Werte einfach durch Null teilten, Primzahlen
solange in Klammern gehalten wurden, bis sie ihren kleinsten gemeinsamen Nenner
preisgaben, dort in jenen anarchischen Urgründen der Zahlenwelt lebte einmal
eine kleine natürliche Zahl. Sie hatte keine besonderen Eigenschaften, war
weder durch Sieben noch durch Dreizehn teilbar. Immerhin sagte man ihr eine
gewisse Ähnlichkeit mit einer berühmten Konstante nach, deren Namen sie
allerdings vergessen hatte...
Christian Sachse
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